Was macht ein Fachinformatiker?

Die IT-Branche hat in den letzten Jahren eine enorme Expansion erlebt und bietet zahlreiche Karrieremöglichkeiten für technisch versierte Menschen. Der Ausbildungsberuf des Fachinformatiker ist sehr gefragt und bildet das Rückgrat einer Vielzahl der IT-Abteilungen in Deutschland.

Die Ausbildung zum Fachinformatiker wird mit folgenden vier Schwerpunkten angeboten:

  1. Systemintegration
  2. Anwendungsentwicklung
  3. Digitale Vernetzung
  4. Daten- und Prozessanalyse

Nach erfolgreicher Ausbildung warten sehr gute Berufschancen, vielfältige Karrieremöglichkeiten und ein überdurchschnittliches Gehalt in einem spannenden Berufsfeld. In diesem Artikel beleuchten wir die vier IT-Berufe und geben dir einen breiten Überblick.

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Fachinformatiker im Überblick

Das Aufgabengebiete für Fachinformatiker in der Berufswelt ist sehr vielfältig. Es gibt vier Spezialisierungen bzw. Fachrichtungen, welche wir dir nun näher vorstellen möchten.

Was machen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?

Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (FIAE) sind auf die Entwicklung und Programmierung von Software spezialisiert. Sie arbeiten an der Erstellung, Implementierung und Wartung von Anwendungen, die auf die spezifischen Anforderungen von Unternehmen oder Organisationen zugeschnitten sind. Zu den Aufgaben eines Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung gehören die Analyse von Kundenanforderungen, das Design von Softwarearchitekturen, die Programmierung von Code, das Testen von Anwendungen, das Beheben von Fehlern und die Dokumentation des Entwicklungsprozesses. Sie verwenden Programmiersprachen wie Java, C++, Python oder JavaScript und arbeiten eng mit anderen Fachleuten zusammen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Anwendungen den Anforderungen und Standards entsprechen.

Einen umfangreichen Beitrag zu dem IT-Beruf findest du unter:

Was machen Fachinformatiker für Systemintegration?

Fachinformatiker für Systemintegration (FISI) sind für die Integration und Wartung von IT-Systemen verantwortlich. Ihr Fokus liegt darauf, verschiedene Hard- und Softwarekomponenten zu einem funktionierenden Gesamtsystem zusammenzufügen. Zu den Aufgaben eines Fachinformatikers für Systemintegration gehören die Installation und Konfiguration von Hardwarekomponenten, Computern, Betriebssystemen und Netzwerken, die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen, die Fehlerdiagnose und -behebung, das Monitoring und die Optimierung der Systemleistung sowie die Unterstützung von Benutzern bei technischen Fragen und Problemen (IT-Support). Sie arbeiten sowohl im Unternehmen als auch beim Kunden vor Ort und stellen sicher, dass die IT-Infrastruktur reibungslos funktioniert und den Anforderungen der Benutzer entspricht.

Einen umfangreichen Beitrag zu dem IT-Beruf findest du unter:

Was machen Fachinformatiker für digitale Vernetzung?

Den Beruf des Fachinformatikers für digitale Vernetzung wurde mit der Umordnung der IT-Berufe zum 01. August 2020 eingeführt. Sie sind Experten in der Planung, Einrichtung und Verwaltung von IT-Netzwerken. Fachinformatiker für digitale Vernetzung konzentrieren sich darauf, verschiedene Systeme und Geräte miteinander zu verbinden und ein reibungsloses Funktionieren des Netzwerks sicherzustellen. Zu den Aufgaben gehören die Installation und Konfiguration von Netzwerkkomponenten, die Überwachung der Netzwerkperformance, die Fehlerdiagnose und -behebung sowie die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen, um das Netzwerk vor Bedrohungen zu schützen. Sie arbeiten eng mit anderen Fachleuten anderer Bereiche zusammen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen des Unternehmens oder der Organisation erfüllt werden und die Kommunikation innerhalb des Netzwerks effizient funktioniert.

Was machen Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse?

Auch der Beruf des Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse wurde mit der Umordnung der IT-Berufe zum 01. August 2020 neu eingeführt. So haben Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse eine wichtige Rolle bei der Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen. Sie sind darauf spezialisiert, Daten zu erfassen, zu analysieren und zu interpretieren, um Einblicke in Unternehmensabläufe zu gewinnen. Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse arbeiten dabei eng mit anderen Fachbereichen zusammen, um Datenanforderungen zu verstehen, Datenbanken zu entwickeln und zu verwalten, Berichte zu generieren und Entscheidungsträgern relevante Informationen bereitzustellen. Sie verwenden Analysetools und -methoden, um Muster, Trends und Schwachstellen zu identifizieren und dadurch Verbesserungspotenziale aufzudecken. Ihr Ziel ist es, die Effizienz von Geschäftsprozessen zu steigern, Kosten zu reduzieren und die Unternehmensleistung zu optimieren.

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Anforderungen und Qualifikationen für Fachinformatiker

Hard Skills

Je nach oben genannter Spezialisierung muss man als Fachinformatiker unterschiedliche Hard Skills mitbringen. Klicke dafür am besten die jeweiligen Verlinkungen zu den Spezialbeiträgen der einzelnen Berufe oben an. Wir geben dir jedoch gerne einen ersten Überblick.

Als Fachinformatiker muss man fundierte Kenntnisse in verschiedenen gängigen Programmiersprachen besitzen. Die Arbeit mit unterschiedlichen Programmiersprachen ist Grundlage der Tätigkeit. Außerdem muss ein Fachinformatiker viele Entwicklertools kennen und anwenden können, da je nach Betrieb oft unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz kommen. Die Einarbeitung in eine neue Entwicklungsumgebung sollte dabei nicht allzu schwer fallen. Ein Studium der Informatik kann auch eine gute Einstiegsoption sein.

Soft Skills

  1. Analytische Fähigkeiten
    Fachinformatiker sollten über analytisches Denkvermögen verfügen, um komplexe Probleme zu analysieren und geeignete Lösungen zu entwickeln. Sie sollten in der Lage sein, Informationen zu sammeln, zu interpretieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
  2. Problemlösungsfähigkeiten
    Die Fähigkeit, Probleme zu identifizieren und effektive Lösungen zu finden, ist entscheidend für Fachinformatiker. Sie sollten systematisch vorgehen, alternative Lösungsansätze abwägen und Probleme effizient lösen können.
  3. Teamarbeit und Kommunikation
    Fachinformatiker arbeiten oft im Team und müssen effektiv kommunizieren können. Sie sollten in der Lage sein, technische Informationen klar und verständlich zu vermitteln und gut mit anderen Fachleuten, Kunden und Benutzern zusammenarbeiten können.
  4. Lernbereitschaft
    Die IT-Branche entwickelt sich ständig weiter, daher ist es wichtig, dass Fachinformatiker bereit sind, kontinuierlich zu lernen und sich neuen Technologien und Trends anzupassen. Sie sollten offen für neue Informationen sein und sich selbstständig weiterbilden.
  5. Zeitmanagement
    Fachinformatiker müssen in der Lage sein, ihre Aufgaben zu organisieren, Prioritäten zu setzen und effizient zu arbeiten. Sie sollten in der Lage sein, Fristen einzuhalten und mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen.

Gerade wenn spezielle Lösungen in der IT für Kunden entwickelt werden müssen, ist auch Improvisation und Einfallsreichtum gefragt – besonders in der Praxis sind die wenigsten Lösungen perfekt, es gilt in Eigenverantwortlichkeit die beste Lösung für eine Problematik zu finden.

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Ausbildung und Weiterbildung zum Fachinformatiker

Warum sollte man Fachinformatiker werden?

Der Beruf des Fachinformatikers bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten und attraktive Gehälter. Fachinformatiker sind gefragte Experten in einer digitalisierten Welt und können in verschiedenen Branchen tätig sein.

Sie haben die Chance, sich auf spezifische Bereiche wie Netzwerkadministration, Webentwicklung oder Datenanalyse zu spezialisieren. Durch kontinuierliche Weiterbildung bleiben sie auf dem neuesten Stand der Technologie. Als wichtigen Beitrag zur Digitalisierung tragen sie zur Optimierung von Prozessen und zur Entwicklung innovativer Lösungen bei.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Fachinformatiker?

Die Ausbildung in den jeweiligen Fachrichtungen dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System, das heißt, sie umfasst sowohl theoretischen Unterricht an der Berufsschule sowie auch praktische Erfahrungen in einem Unternehmen. Die Ausbildung kann verkürzt werden, sofern gute Leistungen erbracht werden.

Bei dem Ausbildungsberuf des Fachinformatikers handelt es sich um einen gemeinschaftlichen, staatlich anerkannten Beruf aus den Fachbereichen Informationstechnologie und Informatik.

Welchen Abschluss braucht man für eine Ausbildung zum Fachinformatiker?

Auszubildende Betriebe setzen in der Regel das (Fach-)Abitur als Schulabschluss voraus. Als Schüler mit einer guten mittleren Reife hat man jedoch auch gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zum Fachinformatiker zu bekommen.

Welche Noten brauche ich für eine Ausbildung zum Fachinformatiker?

Das Zeugnis sollte gute Noten in Informatik und in den naturwissenschaftlichen Fächern (MINT) aufweisen.

Aber das ist nicht alles – nicht nur gute Noten sind ausschlaggebend. Auch die Eigenschaften als Person werden auf den Prüfstand gestellt. So ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass man ein gesteigertes Interesse an Hard- und Software sowie Technologie allgemein mitbringt und ein Teamplayer ist. Es ist von großem Vorteil, wenn man bereits privat einige Projekte verwirklicht hat und diese im Lebenslauf aufführen kann. Auch eine gehörige Portion Motivation kommt bei Ausbildern, Chefs und den Fachabteilungen gut an!

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Weiterbildungsmöglichkeiten

Für Fachinformatiker gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Dazu gehören fachspezifische Zertifizierungen, ein Hochschulstudium oder ein berufsbegleitendes Studium, Fortbildungslehrgänge und Seminare, Spezialisierungskurse sowie Selbststudium und Online-Ressourcen wie z.B. Youtube.

Diese Weiterbildungsmöglichkeiten ermöglichen es Fachinformatikern, ihre Kenntnisse in spezifischen Bereichen wie z.B. in Netzwerktechnologien, Softwareentwicklung oder IT-Sicherheit zu vertiefen. Die Wahl der Weiterbildung hängt von den individuellen Interessen, beruflichen Zielen und aktuellen Marktanforderungen ab. Fachinformatiker können so ihre Karriere vorantreiben und sich den Anforderungen der sich ständig weiterentwickelnden IT-Branche anpassen.

Umschulung zum Fachinformatiker

Eine Umschulung zum Fachinformatiker bietet eine Möglichkeit, in die IT-Branche einzusteigen oder sich beruflich neu auszurichten. Vorab sollte man sich umfassend über die Fachrichtung innerhalb des Berufsfeldes informieren und sich von Bildungseinrichtungen beraten lassen. Nach der Auswahl eines geeigneten Bildungsanbieters erfolgt die Bewerbung und, bei erfolgreicher Auswahl, die Umschulung.

Die Umschulung beinhaltet theoretischen Unterricht und praktische Erfahrungen. Nach dem Abschluss eröffnen sich vielfältige Karrieremöglichkeiten in der IT.

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Gehaltsaussichten und Arbeitsmarkt als Fachinformatiker

Bist du ein IT’ler welcher einen großen Wissensschatz vorzuweisen hat, kannst du dich fürstlich entlohnen lassen. Und sogar in der Ausbildung bekommt man etwas mehr Geld, als es in anderen Ausbildungsberufen der Fall ist.

Was verdient ein Fachinformatiker in der Ausbildung?

So sehen die durchschnittlichen Bruttogehälter in den Lehrjahren aus (Stand: 2023):

  • Im 1. Lehrjahr verdient man durchschnittlich: 1.000 Euro monatlich
  • Im 2. Lehrjahr verdient man durchschnittlich: 1.080 Euro monatlich
  • Im 3 Lehrjahr verdient man durchschnittlich: 1.160 Euro monatlich

Beispiel der Bosch Gruppe

Bei der Firma Robert Bosch werden z.B. Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (Stand: 2023) wie folgt vergütet:

Ausbildungsvergütung:

  • 1. Ausbildungsjahr 1.091,00 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr 1.159,00 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr 1.261,50 Euro
  • plus tarifliche Sonderzahlungen

Was verdient ein Fachinformatiker im Beruf?

Was das Einstiegsgehalt betrifft, so kannst man nach der Ausbildung ohne besondere Qualifikationen, Studium oder Zertifikate mit 2.500 und 3.500 EUR brutto rechnen. Man sollte unbedingt von Weiterbildungsangeboten gebrauch mach und sich stets fortbilden, sodass man seine Expertise stets ausbaut und mehr Gehalt verlangen kann.

Wie viel verdient man als Fachinformatiker mit Berufserfahrung?

  • Die Gehaltsspanne eines Fachinformatikers mit Berufserfahrung liegt laut Gehalt.de (Stand: Juli 2023) zwischen 3.330 Euro und 4.300 Euro im Monat (Brutto).
  • Das bundesweite Bruttogehalt liegt im (Median) bei 40 Wochenstunden laut Gehalt.de bei 46.895 Euro Brutto im Jahr.

Dabei variiert das Gehalt eines Fachinformatikers mit Berufserfahrung je nach Branche, Unternehmensgröße, der Region und die individuellen Fähigkeiten und Qualifikationen. Im Allgemeinen können Fachinformatiker mit zunehmender Berufserfahrung mit einem steigenden Gehalt rechnen.

Höhere Gehälter werden oft in größeren Unternehmen, in der IT-Beratungsbranche oder in spezialisierten technischen Bereichen angeboten. Zudem können zusätzliche Leistungen wie Bonuszahlungen, betriebliche Altersvorsorge oder andere Benefits das Gesamtgehalt weiter erhöhen.

Wo kann ich als Fachinformatiker arbeiten?

Als Fachinformatiker steht einem die Berufswelt weit offen. Man kann in den IT-Abteilungen von Unternehmen aller Größe und Branche arbeiten, bei IT-Dienstleistern oder in der Beratung. Auch im öffentlichen Sektor, oder als selbstständiger IT-Spezialist bzw. Freelancer finden sie Beschäftigung.

Wie sind die Berufsaussichten als Fachinformatiker in der Zukunft?

(Fach-)Informatiker sind gefragt wie nie zuvor, was sich in einer Vielzahl von Ausbildungsplätzen widerspiegelt. Die fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass nahezu jedes Unternehmen auf zuverlässige (Fach-)Informatiker angewiesen ist.

Tatsächlich ist die Nachfrage nach IT-Fachkräften in den letzten Jahren stark gestiegen. Zwischen 2021 und 2022 stieg die Zahl der unbesetzten IT-Stellen von 96.000 auf 137.000 an.

Dieser hohe Bedarf in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst sorgt für eine langfristige berufliche Sicherheit und ein solides Einkommen für Fachinformatiker in den kommenden Jahren. Es ist eine vielversprechende Zeit, um in die IT-Branche einzusteigen und von den vielfältigen Karrieremöglichkeiten zu profitieren.

Erfahrungsberichte und Interviews

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Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Berufsfeld des Fachinformatikers vielfältige Karrieremöglichkeiten bietet. Die Ausbildung in den Bereichen Systemintegration, Anwendungsentwicklung, digitale Vernetzung sowie Daten- und Prozessanalyse eröffnet sehr gute Berufsaussichten und ein überdurchschnittliches Gehalt. Fachinformatiker sind unverzichtbare Experten in einer digitalisierten Welt und werden aufgrund des steigenden Bedarfs in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst stark nachgefragt. Die Aussichten sind daher sehr gut und es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich in der Branche weiterzuentwickeln und Karriere zu machen.

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