Gehaltsverhandlung als Informatiker in der IT-Branche

Gehaltsverhandlung

10 Tipps für die Gehaltsverhandlung als Informatiker

In einer idealen Welt würde Dir das Gehalt angeboten, das Du Dir wünschst. In der Realtiät sieht es aber leider oft ander aus. Egal, ob Du in Deinem derzeitigen Unternehmen über mehr Geld oder Vergünstigungen verhandelst oder versuchst, das richtige Angebot an einem neuen Ort zu finden, hier sind 10 Tipps für ITler zur Gehaltsverhandlung.

Wenn Du wissen willst, was Du als Informatiker verdienen kannst, dann schau dir unseren Beitrag über Informatiker-Gehälter an.
Oder sieh dir unserer ausführlichen IT-Gehaltscheck an.

1. Stelle sicher, dass Deine Leistung eine Gehaltserhöhung verdient

Wenn Du versuchen wirst, über eine Gehaltserhöhung zu verhandeln, stelle zunächst sicher, dass Du zeigen kannst, dass sie gerechtfertigt ist. Einer der größten Fehler, der eine Gehaltsverhandlung ruinieren kann, ist es, keinen Beweis dafür zu haben, dass Du für das Unternehmen unerlässlich bist. Die Einstellung “Ich verdiene eine Erhöhung, weil ich einfach fantastisch bin” alleine hat keine Aussicht auf Erfolg.

Lege Dir also Argumente bereit und verweise z.B. auf ein besonders erfolreiches Projekt, an dem Du maßgeblich beteiligt gewesen bist.

2. Verstehe die Verhandlung als eine Zusammenarbeit, nicht als einen Kampf.

Wenn Du eine Gehaltsverhandlung als eine Möglichkeit betrachtest, mit dem Personalverantwortlichen oder der Personalabteilung zusammenzuarbeiten und nicht gegen sie, bist Du eher erfolgreich. Verhandle niemals mit Entweder-Oder-Rhetorik, sondern in Form eines kollaborativen Prozesses. Das Gespräch ist eine einzigartige Gelegenheit, ein Vergütungspaket zu schaffen, das sowohl für Dich als auch für Deinen Arbeitgeber Sinn ergibt und Vorteile bereithält. Lege Prioritäten fest, was Dir am wichtigsten ist.

Beginne das Gespräch damit, dass Du Dich auf die “Zusammenarbeit” bei diesem Thema freust – eine der besten Formulierungen, die Du in einer Lohnverhandlung verwenden kannst, wenn Du erfolgreich sein willst.

3. Denke nicht, dass Du Dein aktuelles Gehalt verraten musst.

Es kommt häufig vor, dass Personaler fragen, was Du im Moment machst und was Du in Bezug auf die Vergütung in Deinem nächsten Job erwartest. Du musst das nicht direkt beantworten. Das aktuelle Gehalt ist eigentlich eines der Dinge, die Du während einer Gehaltsverhandlung mit einem neuen Arbeitgeber niemals preisgeben solltest. Die ehrliche Beantwortung dieser Frage kann es Dir sehr schwierig machen, später effektiv zu verhandeln. Sobald Du das aktuelle oder gewünschte Gehalt bekannt gibst, sind die Angebote, die Du bekommst, sehr wahrscheinlich an diese Zahlen gebunden. Das kann sehr teuer werden, wenn das Unternehmen Dir ein viel höheres Gehalt angeboten hätte, als Du angegeben hattest.

4. Warte so lange wie nötig, bevor Du über das Gehalt sprichst.

Neben der Vermeidung der Nennung einer Zahl solltest Du auch das Gehaltsgespräch nicht zu früh führen, sondern so lange wie nötig hinauszögern. Je länger Du mit dem Gespräch wartest, desto mehr Zeit hast Du, den Arbeitgeber in Deinen Ausführungen zu beeindrucken und ihn davon zu überzeugen, dass Du am oberen Ende des Bereichs bezahlt werden solltest, den er für die Rolle vorgesehen hat. Auf der anderen Seite solltest du natürlich nicht zu lange warten, um Dich nicht unter deinem Wert zu verkaufen.
Gerade in der Softwareentwicklung kannst Du mit der Ausführung aktueller Projekte und neuen Implementierungen glänzen. Achte aber darauf, dass Du wirklich Bescheid weißt, denn oft ist auch Fachpersonal wie Abteilungsleiter mit entsprechendem Know-How mit im Gespräch.

5. Denke über Euros und Cents hinaus.

Es kann verlockend sein, sich auf einen Eurobetrag zu konzentrieren, den Du jeden Monat mit nach Hause nehmen wirst. Aber wenn Dein zukünftiger Arbeitgeber nicht offen ist für die Änderung des Betrags, den er Dir anbietet, dann denke an weitere Mitarbeitervergünstigungen, die tatsächlich einer der wichtigsten Teile der Ermittlung Deines Gehalts sein können. Ob es sich nun um zusätzliche Urlaubstage, bessere medizinische oder zahnärztliche Leistungen, eine Kostenübernahme der Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder sogar Provisionen handelt – die Summe rechnet sich und das nackte Gehalt ist nicht alles.

Besondere Vorsicht ist zusätzlich Geboten, wenn man durch eine Gehaltserhöhung in eine neue “Steuerklasse” rutscht und damit unterm Strich kaum mehr verdient als vorher.

6. Lasse den Arbeitgeber wissen, dass Du den Job annehmen möchtest.

In der Endphase der Verhandlungen ist ein weiterer Satz wie: “Wenn Du x kannst, bin ich bereit, Dein Angebot anzunehmen.” hilfreich. So weiß der Arbeitgeber, dass Du den Job annehmen willst, aber Du noch etwas mehr erwartest. Du kannst zum Beispiel sagen: “Ich verstehe, dass Sie nicht mein gewünschtes Jahresgehalt von 80.000 Euro zahlen können. Es wäre toll, zwei zusätzliche Wochen bezahlten Urlaub zusammen mit den 75.000 Euros, die Sie vorgeschlagen haben, zu erhalten. Wenn Sie das können, bin ich an Bord.”

7. Verwende Deine persönlichen Umstände nicht als Verhandlungsinstrument.

Es mag logisch erscheinen, Deine persönliche finanzielle Situation als die Begründung für die Notwendigkeit, mehr Geld zu verdienen, zu erklären. Dies kann aber auch Deine Gehaltsverhandlungen ruinieren. Anstatt persönliche Umstände und finanzielle Schwierigkeiten zu nennen, solltest Du ein überzeugenderes Argument für eine Erhöhung schaffen. Besser sind harte und ausgezeichnete Arbeit. Der Mehrwert für das Unternehmen Dir gegenüber ist entscheidend.

8. Kenne Deinen Wert.

Eines der einfachsten und effektivsten Werkzeuge, die Du in einer Gehaltsverhandlung verwenden kannst, sind Informationen darüber, was andere in Deiner Position verdienen. Im Internet findest Du Tools, mit denen Du nach Eingabe einiger grundlegender Informationen über Dich selbst und Deine berufliche Entwicklung ein besseres Verständnis für Deinen Marktwert bekommst. Mit diesem Wissen kannst Du selbstbewusst verhandeln.

9. Nutze Dein Netzwerk für die Recherche.

Ein weiteres Werkzeug für die Recherche sind Deine Geschäftskontakte. Vor allem ehemalige Mitarbeiter von Unternehmen erzählen gerne, was sie in bestimmten Positionen verdient haben. Mit diesem Wissen kannst Du ein Gehalt erzielen, mit dem Du viel zufriedener sein wirst.

10. Entschuldige Dich nie.

Verhandeln ist unangenehm und unsere natürliche Tendenz ist es, bei einem schwierigen Gespräch zu versuchen, die Kanten zu glätten. Eine Entschuldigung jedoch könnte dem Personalvermittler oder dem Personalverantwortlichen signalisieren, dass Du bereit sein könntest, in der Gehaltsverhandlung einen Schritt zurückzugehen. Das könnte teuer werden. Entschuldige Dich nicht für die Verhandlungen, sie sind Dein gutes Recht.

Fazit

Ob neuer Job oder Gehaltserhöhung beim jetzigen Arbeitgeber: Mit ein paar einfachen Tipps kannst Du gut vorbereitet und selbstbewusst in das Gehaltsgespräch gehen. Sei Dir Deiner Stärken und Deines Marktwerts bewusst und stehe den Verhandlungen aufgeschlossen gegenüber. Viel Erfolg!

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