Was macht ein IT-requirements-engineer?

Softwareentwicklung

Wichtige Rolle bei der Softwareentwicklung

Die Tätigkeit des Requirement Engineers spielt eine herausragende Rolle bei der Softwareentwicklung. Er bildet eine Verbindung zwischen dem Kunden und dem Entwickler(team). Er/Sie muss die Anforderungen des Auftraggebers an die zu entwickelnde Software verstehen und dokumentieren. Dieses Anforderungsmanagement ist die Aufgabe des IT-requirements-engineers.

Aufgaben eines IT-requirements-engineers

Die Ansprüche des Kunde an die zu erstellende Software, müssen ermittelt werden. Was stellt sich der Kunde vor? Welche Funktionalität soll die Software erbringen? Er ermittelt, welche speziellen Anforderungen der Auftraggeber hat. Welche Wünsche hat der Kunde an die Software und welche Kompatibilitäten müssen sichergestellt sein? Der IT-requirements-engineers führt oftmals empirische Erhebungen mit Hilfe von Fragebögen durch. Alternativ oder parallel werden Workshops mit den späteren Nutzern durchgeführt, um ihren Bedarf besser zu verstehen.

Es gehört zum Anforderungsmanagement, die Prioritäten des Kunden zu kennen: Welche Forderungen sind zwingend umzusetzen, welche verzichtbar? Du musst mittels Umfragen, individuellen Gespräche, durch Beobachtung oder anderen Nachforschungen zunächst zusammentragen, was gewünscht wird. Der eine Nutzer legt Wert auf Schnelligkeit und will mit Shortcuts arbeiten, die nächsten bevorzugen eine bunte Benutzeroberfläche. Manche Anwender kommen bei der Eingabemaske mit drei Feldern aus, anderen brauchen 20 Felder. Es kommt zu Gegensätzen, die Du auflösen musst, alternativ sind Lücken zu füllen.

Du musst Konflikte zwischen den unterschiedlichsten Forderungen aufdecken, sich gegenseitig widersprechende Ansprüche glätten. Requirement Engineers müssen letztendlich eine Katalog mit genauen Anforderungen erstellen. Dieser Katalog dient als Basis für die Erstellung des Lastenheftes (Englisch: Requirement Specification).

Neben den Kundenwünschen müssen technische, gesetzliche sowie gestalterische Richtlinien eingehalten werden. Ziel ist ein Software-System, dass allen Anforderungen und Rahmenbedingungen entspricht.

Schritt für Schritt wird entwickelt, wie das zu erstellende Software-System funktionieren könnte. Du fängst grob an und wirst detaillierter. Im iterativen Prozess mit sich wiederholenden Schleifen, in denen Du ein Zwischen-Feedback von den Anwendern einholst und Entwürfe darlegst, wie die Eingabemasken aussehen könnten und die Software funktionieren könnte. Letztlich entsteht ein umfangreicher Katalog, auf dessen Basis die Software entwickelt wird. Die Entwicklung kann hausintern oder durch einen Dienstleister erfolgen. Große Unternehmen und die öffentliche Hand nutzen die Dokumentation inklusive Lastenheft für das Ausschreibungsverfahren.

Welche Skills braucht ein IT-requirements-engineer?

Bei der Arbeit muss der IT-requirements-engineer mit den verschiedensten Mitarbeitern umgehen. Du solltest über sehr gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen. Du wirst lernen müssen, mit Konflikten umzugehen. Es kann passieren, dass Du zwischen den einzelnen Gruppen vermitteln musst, um Kompromisse zu finden. Die Motivation der einzelnen Nutzer wird verschieden sein, damit musst Du umgehen können. Du benötigst die Fähigkeit andere Menschen für Dein Projekt zu begeistern. Empathie, Überzeugungsfähigkeit sowie Geduld sind weitere Charakterzüge, die als Requirements Engineer hilfreich sind.

Bei der Arbeit musst Du lesen und viel schreiben, Du solltest sprachgewandt sein. Dich solltest Dich gut schriftlich und mündlich ausdrücken können. Komplexe Zusammenhänge sind in der Dokumentation so darzustellen, dass Dritte sie verstehen und begreifen. Schließlich dient Deine Spezifikation den Software-Entwicklern als Basis ihrer Arbeit.
Du hast eine große Verantwortung und leistest einen großen Beitrag zum Erfolg oder Misserfolg von Softwareprojekten.

Wie wird man requirements engineer (Ausbildung/Studium)?

Requirements Engineer kannst Du nicht studieren, es gibt keine klassische Ausbildung. Quereinsteiger kommen zu diesem Beruf, weil der Bedarf da ist. Sie gelangen über die technische Schiene oder über die fachliche Seite zu dem Job.
Eine klassische Laufbahn gibt es nicht, ein Studium der Informatik alternativ der Wirtschaftsinformatik mit mehrjähriger Berufspraxis ist eine gute Basis für diesen Job.

Manche sind über die die Informatik oder die Software-Entwicklung in diesen interessanten Beruf eingestiegen. Das benötigte Fachwissen eignest Du Dir während der Arbeit bei jedem Projekt neu an. Dadurch wird der Job interessant und vielseitig. Experten aus den Fachabteilungen können ebenso in das Requirements Eingineering hereinkommen. Es ist genau anders herum: Sie müssen ihr technisches Wissen aufbauen, dafür verfügen sie über anwendungsspezifisches Fachwissen.
Daher sind Requierements-Engineers oftmals aus anderen Positionen im selben Unternehmen rekrutiert worden.

Um die Kenntnisse im Requirements Engineering auszubauen und Hintergrundwissen zu bekommen, kannst Du Dich zum “Certified Professional for Requirements Engineering” (CPRE) ausbilden lassen. Interessierte sollten z.B. die Seite https://www.ireb.org/de/ besuchen. Diese umfangreiche Übersicht listet die verschiedenen Schulungsanbieter auf, bei denen Du die CPRE-Zertifikate ablegen kannst. Willst Du später den Arbeitgeber wechseln, ist dieses Zertifikat ein Pluspunkt in Deiner Bewerbung.

Wo kann ich als Requirements Engineer arbeiten? Mit welchem Gehalt kann ich rechnen?

Die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt für Requirements Engineers ist ziemlich groß. Obwohl – oder gerade weil – sich immer mehr junge Leute für ein Studium im Bereich IT entscheiden, bleibt, durch die extrem schnelle Entwicklungen, die berufliche Perspektive exzellent.
Stellen bleiben unbesetzt, da der Arbeitgeber einen Spezialisten sucht, der auf dem Arbeitsmarkt sehr schwer zu finden ist. Du solltest Dich vor Beginn des Studiums informieren, wo die Nachfrage besonders hoch ist und welche Spezialisten derzeit gefragt sind.

Das Gehalt schwankt zwischen 43.000 Euro und 73.000 Euro laut Gehalt.de.

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